Wir müssen Bentheims Schulen besser ausstatten – Ein Lösungsvorschlag

Kitas und Schulen sind eine der Kernaufgaben einer Kommune. Hier werden die Grundlagen für die Zukunft unserer Kinder gelegt – wir möchten, dass die Stadt hier ihr Bestes gibt.

Für uns ist klar, dass bei den Schulen schnell etwas getan werden muss. Wir wollen dafür sorgen, dass der Investitionsstau an den Bad Bentheimer Schulen aufgelöst wird, damit alle Schüler*innen auf gut ausgestattete Schulen gehen. Die Probleme sind lange bekannt, nur wurde zu wenig getan. Wir setzen uns dafür ein, dass sich dies ändert.

Ein Erweiterungsbau an der Grundschule Bad Bentheim wurde schon vor Jahren geplant – und wieder verworfen. Zu teuer, statt einem Erweiterungsbau wurden Container aufgestellt. Das Problem wird sich in Zukunft noch verschärfen, wie ein Blick in die Kitas zeigt. Auch ist lange bekannt, dass Haupt- und Realschule in einem schlechten Zustand sind – die Stadt hat lange zu viel gespart, zu wenig saniert und investiert. Man hat immer geschoben, „ein Jahr geht noch…“

Statt die Bestandsschulen wenigstens zu erhalten, wird von einem nagelneuen Schulzentrum zwischen den Ortsteilen geschwärmt. Nagelneue Schulen finden wir auch gut. Und ja, wenn das Schulzentrum in – sagen wir mal – zwei Jahren bezogen werden kann, dann sollte man sich bestimmt mit Investitionen in die Schulen, die durch das Schulzentrum ersetzt werden, zurückhalten.

Nur ist es völlig unrealistisch anzunehmen, dass schon bald ein Schulzentrum die Situation zum besseren wendet. Ein neues Schulzentrum im Jahr 2030 (optimistisch geschätzt), hilft den Schüler*innen nicht, die bis dahin in schlecht ausgestattete Schulen gehen müssen. Wir haben Verantwortung gegenüber den Kindern, die JETZT in unsere Schulen gehen. Gerade in der Nach-Corona Zeit wird es wichtig sein, dass Schüler*innen das Versäumte nachholen, dass die Lernumgebung stimmt. Ein Schulzentrum, dass vielleicht 2030 fertig ist, ist ein hervorragendes Langzeitprojekt, hilft aber denen nicht, die die Schulen jetzt besuchen. Selbst Erstklässler können nicht zehn Jahre auf bessere Lernbedingungen warten. Für sie sind 10 Jahre ein ganzes Schülerleben. Wir können nicht auf Kosten einer Schülergeneration zum Nutzen der nächsten Schülergeneration sparen. Wir können nicht auf Kosten einer Schülergeneration zum Nutzen der nächsten Schülergeneration sparen.

Was also tun? Wir GRÜNE haben eine Lösung schon mehrfach formuliert: Ein einfacher Ratsbeschluss würde reichen, um die Haupt- und Realschule an den Landkreis zurückzugeben. Denn die Schulträgerschaft der Sekundarstufe-1-Schulen, also der Real- und der Hauptschule, liegt per Gesetz beim Landkreis. Die Stadt Bad Bentheim hat die Trägerschaft vom Landkreis freiwillig übernommen. Im Gegensatz zu uns ist der Landkreis sowohl finanziell als auch vom Know-how und der personalen Ausstattung her in der Lage, die Situation an seinen Schulen schnell zu verbessern. Das sehen wir am Burg-Gymnasium: Der Unterschied zur Real- und Hauptschule bezüglich der Ausstattung, der Räumlichkeiten und der Digitalisierung ist deutlich, sehr deutlich. Mit der Rückübertragung der Sekundarstufe 1 hätten wir die nötige Luft und personale Ressourcen, um uns um die Lösung der Probleme an den Grundschulen zu kümmern und auch dort schnell Fortschritte zu erzielen.

Co-Autor für diesen Beitrag: Dr. Christian Blum, Fraktionsvorsitzender B90/Die Grünen Bad Bentheim

(55), Lehrerin. Lebt in der Altstadt von Bad Bentheim. Glaubt, dass Einsatz sich lohnt, macht deshalb mit. Liest gerne, fährt Fahrrad, schwimmt, liebt Kanutouren. Alles gerne auf Reisen.

2 Kommentare

  1. Heiner Beernink

    „Eine Sechstklässlerin kann nicht 10 Jahre unter schlechten Lernbedingungen lernen“. Ganz ehrlich: Diese Schülerin geht noch 3 bis max. 4 Jahre zu Bentheimer Schulen. Irgendwann muss man anfangen, auch mal mittelfristig zu denken.
    Eine Hauptschulklasse heute ist so heterogen, da helfen keine kosmetischen Korrekturen an Raumzuschnitten aus dem letzten Jahrhundert.
    Natürlich sind die Steine nicht das wichtigste. Auf Dauer muss aber auch der Raum passen.

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    • Dagmar Thiel

      Ein Dank an Heiner Beernink, der rechnerisch Recht hat. Eine Sechsklässlerin hat tatsächlich nur noch vier Jahre Schulzeit vor sich. (Wenn sie nicht noch zum Gymnasium geht…) Aber Sechsjährige (also Erstklässler) haben noch ihr ganzes Schülerleben vor sich. Wir haben die entsprechende Stelle im Text geändert. Richtig muss es heißen: Selbst Erstklässler können nicht zehn Jahre auf bessere Lernbedingungen warten. Für sie sind 10 Jahre ein ganzes Schülerleben. Wir können nicht auf Kosten einer Schülergeneration zum Nutzen der nächsten Schülergeneration sparen.

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