Jüngst standen Burak, Quentin, Arijan, Igor und Mohamad mit ihrem Song „Krisen“ und für Interviews vor der Kamera eines NDR-Teams rund um den gebürtigen Bentheimer Christian von Brockhausen und den Musiker und Moderator Olli Schulz. Die dreiteilige Doku-Serie, eine kleine musikalische Deutschlandreise in Krisenzeiten, ist ab dem 18. September in der Mediathek und ab dem 22. September im NDR-Fernsehen zu sehen (die Grafschafter Nachrichten berichteten).
Unter den erschwerenden Bedingungen der Pandemie hatten die fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen im letzten Jahr an einem Rap-Workshop des Unabhängigen Jugendhaus teilgenommen. Für die fünf ist die nun entstehende Dokumentation nicht nur ein aufregendes Erlebnis, sondern auch eine tolle Anerkennung ihrer Arbeit.
Zugleich zeigt sich in diesem Projekt idealtypisch, wie das Konzept der offenen Jugend- und Kulturarbeit, an dem ich als Vorstandsmitglied des Trägervereins des UJH von 2001 bis 2015 mitwirken durfte, aufgeht: durch kulturelle Angebote die Persönlichkeitsbildung junger Menschen und damit deren gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Das Jugendhaus ist heute – anders als damals – nicht mehr von der Schließung bedroht. Im Gegenteil: Es hat sich zum soziokulturellen Zentrum gemausert, das zuverlässiger Partner und sichere Anlaufstelle des gesellschaftlichen Miteinanders in Bad Bentheim ist.
Zukunftsweisend sind dabei die sicheren Arbeitsverhältnisse des Personals als städtische Angestellte und die gleichzeitige programmatische Unabhängigkeit des Trägervereins, um rasch auf aktuelle Probleme reagieren zu können. Diese Unabhängigkeit sichert auch die Förderung ehrenamtlichen Engagements aus der Mitte der Bürgerschaft heraus. Das ist eine Win-Win-Situation.
Blicken wir noch einmal zurück auf den Anfang der Geschichte: Die fünf jungen Musiker engagieren sich ihrerseits ehrenamtlich in erheblichem Umfang im UJH, haben die Jugendleitercard erworben. Und aktuell finden sich weitere junge Erwachsene, die die Arbeit des Jugendhauses in den letzten Jahren mitgestaltet haben, auf den Wahllisten der Parteien für die Wahl des Stadtrats. Das ist sehr erfreulich! Auch anderen Interessierten mag man daher zurufen: Das ist eurer Haus, macht was draus!
Diese Strukturen zu erhalten und auszubauen muss auch in den kommenden Jahren Ziel der lokalen Politik sein.
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